Am 31. März kommenden Jahres ist Schluss. Dann wird das CJD als Träger den Betrieb des Jugendclubs in der Bahnhofstraße einstellen. Begründung: Der Leiter des beliebten Treffpunkts, Alexander Schäfer, hat dann das Rentenalter erreicht. Doch der 64-Jährige denkt gar nicht ans Aufhören. Bei der jüngsten Sitzung des Ortsrats Neuenhäusen bat er die Lokalpolitiker um Unterstützung. Denn Schäfer möchte die Arbeit in dem Jugendclub fortsetzen.
"Die Schließung trifft mich persönlich hart", sagte Schäfer und stellte die Einrichtung noch einmal kurz vor. Dabei wurde deutlich, dass der Jugendclub für mehr als 200 Jugendliche so etwas wie ein zweites Zuhause geworden ist. Die Angebote reichen dabei von Tanzgruppen bis zur Hausaufgabenhilfe. Wurde der Jugendclub anfangs vor allem von heranwachsenden Deutsch-Russen besucht, so tummeln sich dort mittlerweile Besucher, die aus 20 verschiedenen Nationen stammen.
Angesichts der hohen Besucherzahlen kamen im Ortsrat deutliche Zweifel auf, ob die Aussage von Sozialdezernentin Susanne McDowell, dass genug Jugendangebote vorhanden seien, um Anlaufpunkte zu finden, so richtig sei. Schäfer befürchtet, dass die zahlreichen Gruppen des Jugendclubs nicht ohne Weiteres eine neue Heimat finden werden. Deswegen möchte er über einen Trägerverein die Arbeit fortsetzen und warb um Unterstützung für sein Konzept, dass gerade von der Stadt geprüft wird.
Juliane Schrader (Grüne) kam aufs Thema Geld zu sprechen. 107.500 Euro werden benötigt, um den Betrieb des Jugendclubs aufrecht zu erhalten – für Personal, Miete und Nebenkosten. Also genau die Summe, die auch schon bisher von der Stadt für die Einrichtung bereit gestellt worden war. Für Projekte würde der Trägerverein aufkommen. Schrader möchte aufs Tempo drücken, die Parteien sind mitten in den Haushaltsberatungen. Immerhin: Schäfer kann auf den Ortsrat zählen, dieser sprach sich dafür aus, den Jugendclub zu erhalten.