In der CD-Kaserne Celle wurden am Samstag die Regeln für den Poetry Slam "Angeprangert" – der anlässlich des Geburtstags-Familienfestes des Celler Bau-und Sparvereins stattfand – jedoch ein klein wenig abgeändert.
Nicht ausgesuchte Besucher mit Wertungstafeln entschieden über Sieg oder Niederlage, sondern das gesamte Publikum. Bei diesem speziellen Gastspiel traten zudem jeweils zwei Poeten zunächst gegeneinander an. Insgesamt stellten sich sechs Poetry Slamer den kritischen Augen und Ohren der Besucher. Aus jeder Paarung zog jeweils ein Teilnehmer in das Finale ein. Auch am Ende entschied das gesamte Publikum, wer ihnen am besten gefallen hat.
Die "Kurzeinführung in den Poetry Slam" konnte daher als eine "Einführung in den Dichterwettstreit" bezeichnet werden. Aus Zeitgründen hatte man sich für diese Variante entschieden, denn wer schon einmal bei einer Veranstaltung von "Angeprangert" live dabei war, weiß: Diese Abende sind niemals kurz.
Dass das "Grundwissen" der Besucher an diesem Abend allerdings eher begrenzt vorhanden war, zeigte bereits am Anfang die Frage von Moderatorin Jessy James, wer denn schon einmal dabei gewesen sei. Nur wenige Hände wurden in die Höhe gehoben. Die restlichen "Neulinge" allerdings warteten gespannt auf das, was sie nun erwartete. Und sie wurden nicht enttäuscht. Die sechs Poetry Slamer legten sich ordentlich ins Zeug und boten einen bunten Querschnitt durch die verschiedenen Möglichkeiten des Slamens.
Nach der ersten Runde aller sechs Teilnehmer hatte das durchweg begeisterte Publikum seine Favoriten auserkoren. Ins Finale zogen Matti Linke aus Celle, Julia Szymik aus Marburg und Lasse Samström aus der Eifel ein. Das Publikum tat sich letztlich allerdings schwer, einen Sieger zu finden. Oder wie es Jessy James sagte: "Die Celler haben eben alle lieb". Hauchdünn siegte am Ende Lasse Samström, der mit seinen irren, wirren, lustigen Schüttelreimen die Stimmung im Publikum auf den Höhepunkt trieb und vielleicht auch den ein oder anderen neuen Fan für den Wettstreit begeistern konnte. (bis)
Von Birgit Stephani