Harding war nach der Kommunalwahl 2016 in einem umstrittenen Vorgang gewählt worden. Die beiden Winser Ortsteile Thören und Bannetze teilen sich einen Ortsrat. Thören als größerer Ort stellt immer den Ortsbürgermeister, Bannetze den Stellvertreter. Der Vertreter aus Bannetze ist de facto Ortsbürgermeister seines Dorfes.
Harding kandidierte bei der Wahl völlig überraschend. Eigentlich war mit Manfred Töpfer (CDU) gerechnet worden. Die meisten Stimmen bei der Kommunalwahl hatte indes Rolf von der Horst (WG) bekommen. Usus ist es, dass derjenige mit den meisten Stimmen auch zum Ortsbürgermeister gewählt wird. Es kam anders: Das Gremium entschied sich für Harding. Aus Protest traten drei Ortsratsmitglieder zurück. Da niemand nachrücken wollte, sitzen nur sechs stimmberechtigte Mitglieder in dem Gremium – nur einer von ihnen kommt aus Bannetze. Harding selbst hat kein Stimmrecht. Er ist als Winser Ratsherr automatisch Mitglied im Ortsrat.
In den vergangenen eineinhalb Jahren habe man in dem Gremium gut zusammengearbeitet, sagte Harding jetzt der CZ. Er schlägt Manfred Töpfer als seinen Nachfolger vor – also den Mann, der schon 2016 im Gespräch war. „Seit Beginn meiner Auszeit nimmt er mit großem Erfolg alle Aufgaben in Bannetze wahr. Er hat nach meiner Erkenntnis fleißig, ideenreich, umsichtig und mit Freude an der Sache gehandelt“, so Harding. Die Entscheidung liegt beim Ortsrat.
Bürgermeister Oelmann äußerte sein Bedauern, dass Harding zurücktritt und die Bannetzer sich an einen neuen Ortsbürgermeister gewöhnen müssten – „gerade im Hinblick auf den 2016 produzierten Ärger, der mit seiner Wahl einherging und der den Mandatsverzicht des halben Ortsrates zur Folge hatte, ist diese Entwicklung für das Miteinander im Dorf nicht förderlich“, so Oelmann.