Bei optimalen äußeren Bedingungen auf einem bestens gepflegten Rasenplatz agierten die ersatzgeschwächten Celler mutig, den Gifhornern war der größere Druck im Abstiegskampf deutlich anzumerken.
Richtig turbulent wurde es aber erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit. In der 36. Minute köpfte Moussa Doumbouya eine Ecke von Hilger von Elmendorff ans Lattenkreuz, den Abpraller drückte Innenverteidiger Malte Marquardt zur Eintracht-Führung über die Linie.
Nur sechs Minuten später setzte sich Valentin von Behr, einer der besten Celler an diesem Tag, mit einer Energieleistung auf der linken Seite durch, zog nach innen und schoss den Ball mit rechts ins lange Eck – 2:0. Der Dämpfer folgte unmittelbar vor dem Pausenpfiff. Marvin Luczkiewiecz verwandelte einen an ihm selbst verursachten Foulelfmeter zum 1:2-Anschlusstreffer.
Dadurch kamen die Gifhorner nach dem Seitenwechsel mit neuem Schwung aus der Kabine. Trainer Uwe Erkenbrecher nutzte alle drei Auswechseloptionen und setzte damit neue Impulse. Der MTVE geriet nun ins Schwimmen und die Hausherren drehten die Partie binnen sieben Minuten durch Tore des Jokers Albert Hajdaraj (53.) und erneut Marvin Luczkiewiecz (60.). „Das war natürlich ein richtiger Keulenschlag. Daher großes Kompliment, wie die Jungs das weggesteckt haben“, befand Steinkuhl.
Denn nur acht Minuten nach dem 2:3 antworteten die Gäste. Der überragende Doumbouya tankte sich am Strafraumeck durch und bediente in der Mitte Adrian Zöfelt, der zum Ausgleich vollstreckte. Und eben jener Doumbouya, in der Winterpause von Bezirksligist SC Wietzenbruch verpflichtet, sorgte mit seinem ersten Oberliga-Tor auch für den viel umjubelten Siegtreffer, als er eine feine Einzelleistung in der 85. Minute zum 4:3 krönte. „Das war wirklich klasse, was Moussa heute gezeigt hat“, lobte Steinkuhl.
Dies war ein echter Wirkungstreffer, die Gifhorner kamen in diesem munteren Spiel nicht mehr zurück. Die Celler feierten das Ende ihrer langen Durststrecke mit ihren mitgereisten Fans überschwänglich. Aber die Lage im Kampf um den Klassenerhalt bleibt trotz dieses verdienten Dreiers nahezu aussichtslos. „Wir sind keine Träumer und bleiben da realistisch. In den nächsten Wochen kommen jetzt echte Kracher auf uns zu. Wir wollen noch so viele Punkte wie möglich holen und den ein oder anderen Favoriten ärgern“, sagte Steinkuhl. Bereits am Mittwoch muss der MTVE bei Arminia Hannover antreten.