Der frischgekürte Kreismeister und Bezirksliga-Aufsteiger Eldingen hat in der gerade abgelaufenen Saison etliche Superlative aufgestellt: Bester Sturm, zweitbeste Abwehr, beste Vorrundenmannschaft, beste Rückrundenmannschaft, 79 von 90 möglichen Punkten sowie beste Heim- und Auswärtsbilanz aller Celler Kreisligisten. „Das war eine Wahnsinnsleistung von unserer Mannschaft“, freut sich Volker Darkow. Der Coach hatte sogar herausgefunden, dass seine Elf deutlich mehr Tore pro Spiel schießt (3,9) als der englische Meister Manchester City (2,5). Wenn da nicht die exorbitanten Unterschiede bei den Gehältern wären …
Dorfverein entwickelte sich ständig weiter
Als Darkow vor vier Jahren gemeinsam mit Jörg Lahme und Andreas „Charly“ Gakenholz die Geschicke in Eldingen übernahm, konnte die erste Mannschaft knapp den Abstieg vermeiden. Danach entwickelte sich der Dorfverein ständig weiter, hatte durch die Erfolge einen hohen Zulauf an guten Kickern und krönte sich jetzt zum Kreismeister. „Wir drei sind unheimlich stolz, dass wir so tolle Jungs trainieren dürfen“, jubelt Darkow. In den vergangenen 25 Jahren gab es mehrere Aufstiege der Eldinger in den Bezirk. Diesmal gelang der Coup allerdings zum ersten Mal als Meister – und dann noch mit dieser Dominanz.
Vor Saison herrschte noch Bescheidenheit bei Verantwortlichen
Vor der Saison gaben sich die Vereinsverantwortlichen noch bescheiden und peilten einen Platz im oberen Tabellendrittel an. Das Team hat sich allerdings stetig weiterentwickelt und die Meisterschaft mehr als verdient. Obwohl die „Blauen“ ein wenig schleppend in die Saison kamen: Am zweiten Spieltag gab es ein Remis gegen Hermannsburg, das Spitzenspiel (vierter Spieltag), als Altencelle zu Gast war, wurde sogar mit 0:5 verloren. Danach legte Eldingen jedoch eine Konstanz an den Tag, die die SG am 15. Spieltag auf den Spitzenplatz hievte – und den sie nicht mehr hergab. Die Niederlage gegen Vizemeister Altencelle blieb die einzige Saisonniederlage. SVA war zur Winterpause noch punktgleich mit Eldingen und über lange Zeit der einzige ernstzunehmende Konkurrent. Am Ende wurde die Elf von Claus Netemeyer dann mit zwölf Punkten distanziert. Selbst die herausragenden Aufsteiger der vergangenen beiden Jahre, SC Wietzenbruch und SC Vorwerk, wiesen nicht diese beeindruckende Bilanz auf.
Celler Fußballkreis würdig in Bezirksliga vertreten
Die Trainer sind sich der Schwere der Aufgabe bewusst, die jetzt auf das Team wartet. „Das ist ein viel höheres Niveau, an das wir uns schnell gewöhnen müssen“, schaut Darkow voraus. Er möchte den Celler Fußballkreis würdig vertreten und nichts mit dem Abstieg zu tun haben. „Wenn unsere Mannschaft die Herausforderung annimmt, können wir was bewegen und für einige Überraschungen sorgen“, weiß Darkow. Nach dem Aufstieg des VfL Westercelle in die Landesliga und dem Abstieg des SC Wietzenbruch, werden Eldingen und Vorwerk die einzigen Celler Bezirksligisten sein – falls nicht noch die TS Wienhausen über die Bezirksliga-Relegation eine Etage hochrutscht. Da wünscht sich Darkow für die Zukunft mehr Präsenz aus dem hiesigen Fußballkreis. „Das Potenzial ist in der Region vorhanden“, ist der SG-Coach sicher.
Von Jens Tjaden