„Mir fehlen die Worte, nach guten 30 Minuten fallen wir komplett auseinander“, so SVD-Coach Hasan Ekinci. „Hier kann auch kein Jupp Heynckes oder Carlo Ancelotti etwas bewegen“, legte er nach.
Es lief eigentlich gut für die Hausherren. Nach einem berechtigten Foulelfmeter durch Adnan Hezo führten sie bis zur 31. Minute mit 1:0 (8.). Danach agierten die Celler allerdings vogelwild und ließen sich regelrecht abschießen. Lars Erdmann, ebenfalls mit einem Foulelfmeter, eröffnete den Reigen (31.). Danach vergingen immer nur maximal vier Minuten, bis Tatu wieder den Ball aus dem Tor holen musste. „Wir waren unbeeindruckt vom frühen Rückstand und haben permanent versucht, Fußball zu spielen“, wusste SVA-Trainer Claus Netemeyer.
Zur Pause wechselte Netemeyer dreimal auf Schlüsselpositionen, wodurch der Spielfluss quasi zum Erliegen kam. Allerdings hätte allein Lars Erdmann noch dreimal nachlegen können, er vergab bei Alleingängen aber fahrlässig weitere Treffer.
Lobenswert war das Verhalten der Kicker des SV Dicle, bei Rückständen wurde in der Vergangenheit oft viel diskutiert und lamentiert. Dieses Mal zeigten sich die Spieler sehr diszipliniert, auch wenn sportlich vieles im Argen blieb. „Das einwandfreie Verhalten rechne ich unserem Gegner sehr hoch an“, sagte Netemeyer. Bezeichnend für die Disziplin war der zweite Treffer für die Hausherren von Gökhan Altunkilinc zum 2:8 (85.).
Durch die erneute Niederlage wird die Aussicht für Dicle auf den Klassenerhalt immer hoffnungsloser. Bei neun Punkten Rückstand und den fußballerischen Defiziten kann eigentlich nur noch ein Fußballwunder die Kreisliga erhalten.
Von Jens Tjaden