Da konnte der Trainer nur noch ratlos und ein ziemlich ungläubig die Schultern zucken. „Das war dann wohl mal nichts – ein Totalausfall“, entfuhr es Thorsten Dralle knapp. Sang- und klanglos war der SV Altencelle gegen Hannoverschen SC untergegangen. Ausschlaggebend für eine deftige 17:27 (6:17)-Schlappe gegen den Spitzenreiter der Handball-Oberliga der Frauen war eine katastrophale erste Spielhälfte, in der die Gastgeberinnen ein Festival der Fehler präsentierten. Damit machte der SVA den Gästen aus der Landeshauptstadt das Leben überaus leicht.
Dann ging auf einmal nichts mehr
Die Anfangsphase verlief aus Sicht der Gastgeberinnen noch einigermaßen nach Plan. Der SVA war sogar in Führung gegangen und hielt bis zur 6. Minuten ein 1:1. „In dieser Phase haben wir noch drei gute Dinger vergeben“, so Dralle, der anschließend allerdings mit ansehen musste, wie sein Team auseinanderfiel. „Das war dann ein kompletter Blackout“, so der Coach und fühlte sich dabei an den Beginn der Saison versetzt, bei dem der SVA ähnlich schwache Vorstellungen geboten hatte.
Tabellenführer zieht auf und davon
„Es ging gar nichts mehr. Wir haben genau die Fehler gemacht, die wir nicht hätten machen dürfen.“ Gleich reihenweise landete der Ball nach Pässen nicht bei der Mitspielerin, sondern bei den Gegnerinnen, die sich sofort mit Gegentreffern bedankten. Über 1:5 (11.) und 2:9 (17.) zog der Tabellenführer auf und davon. Dralle versuchte zwar noch, in einer Auszeit (17.) mehr Ruhe in die Aktionen seiner Spielerinnen zu bekommen. Doch das gelang nicht. Über 3:11 (19.) und 3:14 (24.) hatte Hannover zur Halbzeit beim 6:17 bereits alle Zeichen auf einen ungefährdeten Sieg gestellt.
Altencelle steuert Debakel entgegen
Die Altencellerinnen drohten einem Debakel entgegenzusteuern. Dralle redete in der Pause sein Team ins Gewissen, meinte, sich gerade in einem Heimspiel anders zu präsentieren zu müssen. Das zeigte Wirkung. Zumindest entwickelte der SVA eine gute Moral und trat nach dem Wechsel dem drohenden Unheil mit mehr Engagement und weniger Fehlern entgegen.
Moral nach deutlichem Rückstand
Zumindest besaßen die SVA-Aktionen nun mehr Präzession, dazu schaltete der HSC aufgrund der sicheren Führung mindestens einen Gang zurück. „Immerhin haben wir so die zweite Hälfte für uns entschieden“, sah Dralle einen kleinen Trost für den insgesamt enttäuschenden Auftritt seiner Mannschaft. Der Sieg für Hannover sei aus Sicht des SVA-Trainers dennoch auch in der Höhe verdient gewesen. „Für unser Selbstvertrauen ist diese Niederlage natürlich alles andere als gut“, so Thorsten Dralle. „Deshalb müssen wir das Spiel möglichst schnell abhaken.“
SV Altencelle: Mohring – Häring (2), Lübbers (3/1), Lehnhoff (3), Gerberding, Kinder, Skorek (5/4), Sina Gadau (1), Makenthun, Sarah Gadau (1), Bahls (1), Witte, Voltmer (1).